Der Landschaftspflegeverband ist seit 30 Jahren mit dem Namen Franz Elender verknüpft. So war das 30. Jubiläum des Landschaftspflegeverbands auch die Feier der bereits 30 Jahre andauernden Geschäftsführung Elenders. Der Agraringenieur wurde einst über seine Mutter und durch den Altlandrat Hanns Dorfner für die Stelle angeworben und ist bis heute dabei geblieben.
Der Landschaftspflegeverband ist ein freiwilliger, gemeinnütziger Verein mit einer gewählten Vorstandschaft aus Vertretern der Kommunalpolitik, Landwirtschaft und Naturschutzverbänden, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die gewachsene Landschaft zu pflegen. Sowohl im Landkreis Passau und als auch in der Stadt Passau werden Beiträge zum Schutz der Umwelt, zu der Pflege der Landschaft und zur Erhaltung vielfältiger Lebensräume für Tiere und Pflanzen geleistet.
Auf der Thurnerbauernwiese unweit des Kreislehrgartens wurde am Wochenende ein großes Wiesenfest zum Jubiläum gefeiert, bei dem die Geschichte des Vereins und die vielfältigen Tätigkeiten des Landschaftspflegeverbands (LPV) gewürdigt wurden. Von der Regierung Niederbayerns war Stefan Radlmair gekommen, der die große „Innovationskraft eines Franz Elenders“ hervorhob und zur Sprache brachte, dass der Passauer LPV bereits Vorbild für Projekte in ganz Bayern geworden sei. So habe man das Modell „Blühendes Passauer Land“ schon 30 Mal bayernweit übernommen. Radlmair bezog sich auch auf das Flussperlmuschel-Projekt, das nur funktioniere, weil man hier sehr viel Arbeit und Energie investiere. „Im Landschaftspflegeverband reiht sich eine Innovation an die andere“, lobte Radlmair. Wiesen wieder mit artenreichem Saatgut „zu impfen“ und Grünland wieder aufleben und aufblühen zu lassen sei von unschätzbarem Wert. Radlmair machte deutlich, wie nicht nur Pflanzen und Tiere von der Landschaftspflege profitierten, sondern letztlich der Mensch ganz viel von den Anstrengungen zurückbekomme. „Man kann dem Verband nicht genug dafür danken, dass er für das Bewusstsein kämpft, dass unsere Wiesen Kulturgut sind.“ Er verwies auf die wichtigen Funktionen der Kohlenstoff-Speicherung und wie Wiesen den Wasserabfluss hemmten. Vorsitzender Landrat Raimund Kneidinger sparte auch nicht mit Lob für Elender und seine Mitarbeiter, dankte aber auch den zahlreichen Vertretern der Kommunen sowie den einzelnen Landschaftspflegern, die auch den Rahmen der Veranstaltung bestritten und für den Gesamterfolg stünden.
Die Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde Christiane Kotz warf einen Blick in die Vereins-Historie und erinnerte an den ersten Vorsitzenden Altlandrat Hanns Dorner und seine Mitstreiter u.a. Max Eder, Georg Knon und Herbert Mader und Karl Haberzettl. Auch dem verstorbenen Hermann Baumann wurde erinnert, der den Vorsitz von 2015 an innehatte. Auch Christiane Kotz verdeutlichte, dass die landwirtschaftlichen Betriebe das Herzstück des Verbands seien und man durch die gute Zusammenarbeit Vertrauen herausbilden könne.
Unter den Festgästen waren auch: MdL Stefan Meyer, Altlandrat Hanns Dorfner, Bürgermeister Wolfgang Lindmeier (Neuburg), Bürgermeister Andreas Rother (Passau), Kreisräte Eike Hallitzky und Andreas Winterer, Fürstenzells Bürgermeister Ursula Berchtold und Michael Gruber, Stellv. Vorsitzende Gudrun Dentler u.a.
Der Soizweger Zwoagsang mit Kathi Gruber und Gabi Schweizer bereicherten die Veranstaltung musikalisch. Ein besonderer Höhepunkt der Feierlichkeiten war die Darbietung von Annika Pilstl. Sie führte das Theater „Ein Stück Wiese“ auf, das speziell für den Landschaftspflegeverband Passau entwickelt wurde.
Auf dem Fest-Programm stand u.a. die Vorführung von Landschaftspflegegeräten: Mähen mit der Sense und Dengeln, Mähen mit Motorsense und Motormäher, Spezialmotormäher für Steilflächen, Mähtrac mit Doppelmessermähwerk und mit Bandrechen, Schlepper mit Doppelmessermähwerk, Apfelsammelmaschine, Vorstellung von handgeführten Obstraupen und Wiesendruschgeräten. Zahlreiche Informationen konnten zum Wildbienenhotelbau und Nistkastenbau eingeholt werden. Auch gab es Informationen über die Projekte des Landschaftspflegeverbandes wie das Flussperlmuschelprojekt oder Blühendes Passauer Land.
Die Verköstigung der Veranstaltung wurde vom Ring junger Landwirte und vom Ring junger Landfrauen übernommen. Der Gartenbauverein Fürstenzell unterstütze die Veranstaltung tatkräftig und übernahm den Getränkeausschank mit u.a. vom LPV selbst produzierten Bio-Apfelsaft.